Auch wenn Myokard schon über Das Wochenende TM geschrieben haben, wir wollten das auch tun.
Bitte lest gerne auch dort die Ode an das Wochenende.
Abgefuckte Normalität!
Es bricht mir einen Knochen im Hirn, dass nun wieder Normalität herrscht.
Wer weiß für wie lange, wer weiß wer weiß.
MM wollte nicht mit zum Konzert. Hatte kurzfristig „etwas besseres zu tun“, was unsere Konzertfamilie vor der Tür in der Wartezeit deutlich amüsiert hat „Wie kann er nur? Was gibt es Besseres? GIBT es Besseres?“
Ich sagte MM vorher noch, dass er sich das gut überlegen soll. Ich meine, wir haben 2 Jahre gewartet. Darauf, nicht mehr nur in der Bude hocken zu müssen. Corona olè!
Und zwischen Pandemie und Drittem Weltkrieg möglicherweise nur ein kurzer Zeitslot sein wird, um Spaß zu haben.
Was sich flappsig anhört, war sehr….ernst. Und auch das dränge ich weg. #ich will das nicht
Er wollte nicht mit. Okay, ich versuche also das, was er mehr liebt zu respektieren. Aber ich bleibe leider verständnislos zurück. Ich wünschte, es wäre anders.
Und natürlich ist man unterschwellig besorgt, was jetzt Konzerte wieder ohne „Sicherheitsmaßnahmen“ angeht.
Und denke doch zynisch, dass das ganze #Abstand ist Fürsorge doch auch irgendwie über die letzten zwei Jahre für ziemlichen Mindfuck gesorgt hat.
Jetzt mal wieder ohne 3G, 2G+ oder weiß der Geier. Ohne, dass mir vorher noch mal wildfremde Leute, die vielleicht vorher Schuhverkäufer waren oder Busfahrer, in der Nase popeln müssendürfen.
ABER ich weigere mich absolut darauf einen Shit zu geben! Jetzt ist wieder etwas Normalität.
Habe mich natürlich selbst getestet.
„Man will ja niemanden umbringen“ hmhmmmm noch so etwas zynisches…. aber das behalte ich vielleicht lieber für mich.
Ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr warten und warten und warten.
Also rein in die Normalität. Risiken gibt es bei allem und wenn man sich diverse andere Risiken anguckt, ist das an Omikron zu versterben oder an der ECMO zu lande, extrem gering. Also raus!
Vor der Tür treffen wir das erste Pärchen, wir kennen sie aus Reutlingen schon (woran ich mich erinnere), kannten sie vorher schon von anderen Diary oder Diorama Konzerten (woran ich mich nicht erinnerte).
Ihren Mann erkenne ich sofort. Prägnante Frisur (er möge sie bitte nie ändern), prägnante Körperhaltung und Sprache.
Sie allerdings kann ich beim besten Willen äußerlich nicht von einer anderen unterscheiden, die immer wieder mit uns dort ist. Aber gut. Jetzt schon. Der Abend hat was verändert, ohne dass ich greifen könnte, was genau.
Ich mag sie. So.
Mit Gesichtsblindheit und teils massiven Erinnerungslücken gerade an Konzertabenden, wo irgendwie so viele dabei sein wollen, dass sich alles in Konfetti verteilt, ist es schwer, sich explizit an Leute zu erinnern.
Aber wir gehen ja bevorzugt fast nur auf diese Konzerte, das Publikum überschneidet sich, man kennt sich seit vielen Jahren. Immer wieder der gleiche harte Kern sozusagen, der, der 2 Std vor Einlass vor der Tür lungert lauert 😂
Und am Ende heißt das, es ist eine kleine Konzertfamilie.
Man kennt sich, die Leute sind safe, man weiß, dass jede/r von denen für uns in jede Bresche springen würde, wäre etwas mit uns.
Das macht es leicht, ohne MM, unserem „was ist wenn….Anker“, dort hin zu fahren. Oder sagen wir: Chauffieren zu lassen. Wenn es uns nicht gut ginge, der harte Kern ist da. Wir stehen gefühlt bei den Konzerten also nie in einer anonymen und fremden Menschenmasse (wobei wir hier im Maximum eh von etwa 500 Leuten reden und nicht von gigantischen Hallen) sondern inmitten einer 1. und 2. Reihe Konzertfamilie. Und das macht Konzerte zu erleben, dort man selbst (und wie viele davon) sein zu können.
Irgendwo dazwischen war der Drummer draußen bei uns, der einfach mal uns alle umarmte und begrüßte. Da waren erst wenige da. Wir witzelten herum, er über seinen Minikoffer, aus dem gleich ein fertig aufgebautes Schlagzeug herausploppt. Wie bei diesen Rettungsbooten *fump 😂
Kopfkino I like.
Wir haben vor der Tür Tränen gelacht. Ich habe absolut keinen Schimmer, wie wir jeweils in dieser Situation gelandet sind aber ich erinnere heftiges Lachen, als Eine/r nach dem Anderen versuchen will, unsere Kapuze von hinten vom Kopf zu ziehen. Was nicht funktioniert, da unsere „Frisur“ gerade das Klettverschlussstadium hat. 😂
Why? Keine Ahnung aber es war witzig. Und zwischen diesen Menschen macht es wenig aus, so im Mittelpunkt zu stehen. (inneres Fremdschämen füreinander bitte abziehen)
Wir wir zum zweiten Thema kamen, weiß ich ebenfalls nicht. Irgendwo war ein Stichwort und ich lachte mich still in mich hinein kaputt, bis jemand wissen will, warum ich so lache. Und werde nun für einige Menschen die Luna sein, die die Trauerfeier ihrer Schwiegermutter verschoben hat mit der Aussage „bitte nicht an dem Tag“ wegen eines Diary of Dreams Konzertes. 😂 (Sie war dann einenTag später)
Wir haben alle Tränen gelacht und es war so so köstlich. Und „leider wahr“.
Beruhigend, dass jede/r von denen meine Prioritäten nachvollziehen konnte.
Naja, tot war sie ja schon. Nicht pietätlos gemeint! Ehrlich nicht. Und ich denke, sie hat mir den Abend vom Himmel aus gegönnt. *wink
Als Nina mit ein bisschen Verspätung ankommt, sind wir irgendwie anhänglich…Sie steht etwas von uns entfernt, wir wollen sie zu uns locken (sie gehört doch zum innersten Kreis *jawoll), und wollen eine Umarmung nach der anderen von ihr. Arme ausstreckend wie ein kleines Kind, das auf den Arm will (bemerke ich kurz) oke….
Nina rutscht ein „Oh, muss ich heute jeden einzeln begrüßen?“ heraus und ich nehme die lustigen und verwirrten Mimiken, der Umstehenden wahr, während Nina an den Fingern abzählt, wie oft das wohl sein könnte.
Mir ist es wurscht. Sollen sie denken, was sie wollen – wenn sie können *höhö
Wenn sich jemand auf YT verirrt, wüssten sie es auch… 🤷🏻♀️ unsere DIS ist kein Geheimnis.
Das Konzert selbst zerfällt, wie üblich in Fragmente. Und eigentlich nehmen wir bei Konzerten um uns herum tatsächlich nur noch wenig wahr. Ein Universum in dem man abtaucht in Bedeutung, Schmerz, Sein.
Ich weiß, dass es toll war. Ich weiß, dass die Jungs auf der Bühne richtig gut drauf waren und Torben sehr intensiv und nah(bar) war.
Sein Bart ist wieder vollständig verschwunden und jemand von uns hängt sehr an seiner Mimik, die noch so viel mehr ausdrückt, als es die Texte können, was etwas heißen will. Die Kombination ist berührend bis in die Untiefen des Systems, drückt etwas aus, das wir weder zeigen noch empfinden können.
Immer wieder, so ist das mit Konzerten, kickt plötzlich ein Satz, den man so noch nie wahrgenommen hat (oder wieder dissoziiert hat), weil die Zeile mit seiner Energie und Mimik dazu noch mal eine ganz ganz andere Intensität bekommt.
Gänsehaut und Tränen. Und immer wieder Tränen bei Synthesize me.
I’m half alive…..
Brüllen, klatschen, schreien, und weinen und vermutlich schief mitsingen. Ein gutes Konzert ist, wenn das Mitsingen niemand hört, nicht mal man selbst und man hinterher etwas heiser ist.
LAUT. Musik gehört LAUT!
Und es ist der einzige Ort, die einzige Zeit, in der man schreien kann und darf. Denn hier ist es gesellschaftlich anerkannt.
Und hin und wieder die Hand von Myokard halten währenddessen.
So viele Bedeutungen hier und heute. Und immer und immer wieder. Wo bin ich nochmal?
Wenn das jemand wüsste….
Wenn das jemand wüsste….
„Ich bin nur wegen dir hier“ sagten Myokard vor dem Einlass, draußen.
Alle lachen.
„Auf so vielen Ebenen, war unsere Antwort.
Wenn sie wüssten…..Wenn sie wüssten…. Hallt es Innen irgendwo nach und ich bin nicht sicher, ob wir oder die Leute draußen gemeint sind.
I never will return!
I never will return!
I never will return!
Und irgendwo klafft eine Wunde……